-->

In der digitalen Sammlung der Universität Complutense Madrid gibt es Bücher, Dokumente, Zeichnungen und digitalisierte Fotos und Negative aus der Zeit des Bürgerkriegs aus dem Archiv der Kommunistischen Partei Spaniens.

Archivo Histórico del Partido Comunista de España Serie Brigada Motorizada

(gelesen bei Archivalia)

Wie können Museumssammlungen in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden und leichter zugänglich sein? Wie kann die Arbeit mit Sammlungen vermittelt werden?

Eine Chance, die Bedeutung von Museumssammlungen in der Öffentlichkeit zu vermitteln sind Patenschaftsmodelle. Sie zielen auf aktive Unterstützung für die Pflege und den Erhalt von Sammlungen und machen Einzelobjekte und Konvolute einer interessierten und engagierten Öffentlichkeit bekannt.

Für potentielle Paten gibt es verschiedene Motive sich einem Sammlungsobjekt mit einer Patenschaft zu widmen, z. B. persönliche Beziehung zum Exponat oder zum Museum, bürgerliches Engagement, Kultursponsoring. Wenn Paten eingeladen werden ihr „Patenkind“ kennen zu lernen kann auch ein Blick hinter die Kulissen des Museumsbetriebes ermöglicht werden.
Von Seiten der Museen stehen Patenschaftsmodelle oft im Zusammenhang mit Umbauten oder Erweiterungen. Die Sammlungen sollen danach in bestem Zustand wieder aufgestellt werden und bedürfen einer Restaurierung. Das Museum möchte neue oder selten gezeigte Objekte präsentieren, oder plant ein Schaudepot.
Es gibt viele Gründe ein Patenschaftsmodell zu entwickeln und sich als Paten einzusetzen. Die Öffentlichkeitsarbeit für die Patenschaft kann in manchen Fällen mit der des Museums gekoppelt werden, allerdings ist der Arbeitsaufwand dafür trotzdem langfristig und intensiv.

Einige interessante Beispiele für Patenschaften sind im auch Internet zu finden, darunter Sammlungen kultur-und kunsthistorischer Museen sowie naturhistorischer.

Die Hieronymus-Lotter-Gesellschaft organisierte für die Restaurierung von Objekten des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig Patenschaften.

Im Sprengel Museum Hannover wurden Kunstpaten gesucht für den Erwerb der Arbeit „100 Jahre“ des Künstlers Hans-Peter Feldmann.

Der 1941 geborene Künstler fotografierte einhunderteins Kinder, Männer und Frauen. Jede Person repräsentiert ein Alter, ein Jahr und zugleich einen ganz bestimmten Augenblick in einem ganz bestimmten Leben. (Sprengel Museum)

Das Ägyptische Museum der Universität Bonn sucht Restaurierungspaten.

Das Augustiner Museum in Freiburg sammelt für die Sanierung und Neukonzeption Spenden und Patenschaften.

Gesucht werden auch Objektpatenschaften für die Restaurierung im Rautenstrauch-Joest-Museum der Stadt Köln (Völkerkundemuseum), das 2009 mit einem Neubaukomplex eröffnet wird.

Im Museum der Dinge, Berlin werden keine Paten gesucht sondern Dingpfleger, daher stellt das Museum auch die Frage:

Ist das Ihr Ding?

Ein ganz aktuelles Patenschaftsmodell habe ich für das Kunsthistorischen Museum in Wien gefunden. Hier werden Paten für die Restaurierung der Kunstkammer gesucht, die nach der Generalsanierung in einer neuen Aufstellung gezeigt wird.

In der neuen Kunstkammer sollen die 3000 Objekte in erstklassigem Zustand präsentiert werden.
Um das zu gewährleisten, sucht das KHM nach Paten für
die Restaurierung, damit die wertvollen Objekte wieder
in ihrem ursprünglichen Glanz erstrahlen.
(Die Presse Kultur spezial als Pdf)

Weitere Überlegungen über Patenschaften in naturhistorischen Museen unter der Kategorie Sammlungen und Öffentlichkeit.

Joern Borchert machte unlängst in seinem Weblog Kulturelle Welten auf die Artikelserie der Welt online aufmerksam in der an Beispielen herausgefunden werden soll was die positive Tendenz für Museumsbesuche eigentlich ausmacht.
Ich möchte nicht darauf eingehen ob Museen und Fußballstadien vergleichbar sind, aber mit ist wieder aufgefallen, dass ausschließlich die Vermittlungsarbeit der Museen wahrgenommen wird. Öffentlichkeit und Erfolg stehen im Zusammenhang, die Besucherzahlen sind der Gradmesser.

Nicht öffentlich wahrgenommen werden die weiteren Hauptaufgaben des Museums – Sammeln, Bewahren, Forschen. Ein großer Teil von Museumssammlungen wird dauerhaft in oft umfangreichen Depots aufbewahrt und ist der Öffentlichkeit nur in Ausnahmefällen zugänglich. Über die Sammlungen und die Arbeit wird wenig berichtet und ist meistens ein Thema für Fachleute.

Wie können Museumssammlungen in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen werden und leichter zugänglich sein? Ich stelle mir vor, dass mit Neuen Medien eine Erweiterung möglich ist z. B. in virtuellen Museen und Datenbanken.

Weitere Gedanken zu diesem Themenbereich sind unter der Kategorie Sammlung und Öffentlichkeit zu lesen.

Vor allem an kleinere Museen, die selbst ihre fotografische Dokumentation durchführen, richtet sich ein aktuell von Jan Semler als Pdf veröffentlichte Leitfaden zur digitalen fotografischen Dokumentation. Ein Praxisratgeber mit Empfehlungen für die Anschaffung von Hardware bis zur Bildbearbeitung und Datensicherung.

Kennen Sie Steve?

Bei Steve konnte man das die letzten zwei Jahre social tagging für Museumssammlung ausprobieren, und es lohnt sich immer noch vorbeizuschauen.

Die Ergebnisse aus dem Steve-Projekt werden diesen Herbst publiziert.

but early evidence seems to suggest that the research will prove our principal hypothesis: that social tagging can enhance access to museum collections by adding useful terms to existing museum documentation.

Und ich bin sehr gespannt.