In meinem Blogbeitrag über Sammlung und Öffentlichkeit hatte ich Patenschaftsmodelle als Instrumente vorgestellt, die Engagement mobilisieren und Sammlungen in das Blickfeld der Öffentlichkeit rücken. Welche anderen Möglichkeiten gibt es?
Herr v. Hagel stellte in seinem Vortrag auf der EDV-Tagung in Theuern zum Themenbereich Kulturgut im Netz die Bedeutung von Portalen für die Recherche und Vermittlung von Kulturgut vor.
Eine Gruppe dieser Portale sind Museumsportale. Hier können Informationen zu Museen, Ausstellungen, Objekte und Sammlungen gebündelt und strukturiert abgerufen werden und in mehreren Institutionen recherchiert werden.
Werden deshalb Sammlungen über Portale bekannter? Lohnt es sich für Museen ihre digitalisierten Sammlungen in Portalen zu veröffentlichen?
Einige Portale, die in Theuern vorgestellt wurden sind besonders interessant weil europäische Projekte sind und ein mehrsprachiges Angebot bieten.
euromuse.net ist ein europäisches Ausstellungsportal. Momentan sind 168 Museen aus 17 europäischen Ländern im Portal zu finden, schwerpunktmäßig Kunstmuseen. Es ist möglich sich über aktuelle und vergangene Ausstellungen zu informieren.
Wer sich für Ausstellungen interessiert, kennt das Problem. Jedes Museum betreibt seine eigene Website und Übersicht über viele Museen und ihre Ausstellungen erzielt man nur mit hohem zeitlichem Aufwand. Gerade dann, wenn es sich um Ausstellungen im europäischen Ausland handelt und mehrsprachige Informationen gesucht werden, verschärft sich das Problem…Auf dem Portal erfahren Sie Wissenswertes über die beteiligten Museen und ihre Sammlungen, erhalten direkten Zugriff auf die Internetseiten der beteiligten Museen und ihre reichhaltigen Online-Angebote. Im Ausstellungsarchiv können Sie sich auch über vergangene Ausstellungen seit 2001 informieren. Alle Informationen werden in der jeweiligen Landessprache und auf Englisch angeboten und regelmäßig aktualisiert. (euromuse)
Michael (Multilingual Inventory of Cultural Heritage in Europe)
ist ein Portal für digitalisierte Sammlungen und Bestände in Europa. Hier können Links zu Sammlungen und Katalogen recherchiert werden. Es ist, ein mehrsprachiger Dienst, Sammlungen können europaweit gesucht werden.
Eine weitere Europäischen Digitale Bibliothek (EDL) ist die Europeana, die von nationalen Portalen beliefert wird und im November „eröffnet“ wird.
Die Demoversion führt unterhaltsam durch die einzelnen Funktionen und macht neugierig darauf wie zukünftig dieser Dienst genutzt werden kann.
Humorvoll finde ich auch den Trailer, der für die Teilnahme an der Europeana wirbt.
Ich denke, europäische Portale bieten eine Chance Archivbestände, Sammlungen, Museen und einzelne Objekte auch im Ausland digital zu präsentieren und zugänglich zu machen. Ich stelle mir auch vor, dass Archivbesuche und Recherchereisen aber auch touristische Ziele besser vorbereitet werden können. Für Museen kann es daher schon von Interesse sein, in diesem Informationspool präsent zu sein.
Ist der nächste Schritt ein Portal für weltweite digitale Kulturgüter?