Christiane Necker, Okt 4th, 2008
Gesehen auf der photokina
Die photokina gilt als eine der weltweit bedeutendsten Messen für die Fotobranche. Die Produktpalette ist umfassend, z. B. Neuheiten bei Fotokameras und Objektiven, Software zur Bildbearbeitung, Produkte zur Bildausgabe und Präsentation sowie Fotostudioausstattung und Zubehör. Im Rahmenprogramm werden auch Fotoausstellungen präsentiert und Workshops angeboten. Die photokina findet alle zwei Jahre in Köln statt.
Die digitale Fotografie ist mittlerweile zu einem Standard in der IT-gestützen Inventarisierung geworden. Ich freue mich daher sehr, dass ich die Gelegenheit hatte dieses Jahr die photokina zu besuchen und mir einen Eindruck über das aktuelle Angebot zu machen.
Drei Produktbereiche sind mir für die fotografische Sammlungsdokumentation aufgefallen: 3D-Scanner, GPS-Geotagging und Minifotostudios für Objektaufnahmen.
Beim Geotagging von Fotos werden geographischen Koordinaten den Daten des Fotos beigefügt. Es ist möglich die Koordinaten in eine digitale Karte einzutragen und damit die Fotos zu verorten.
In der Forschung und Dokumentation von Kulturgut wird Geotagging immer wichtiger. Ein Beispiel ist die fotografische Dokumentation von Außenanlagen oder archäologischer Funde.
Das Startup-Unternehmen foolography widmet sich dieser Technologie und hat preisgünstige Lösungen entwickelt wie gleich beim Fotografieren Daten des GPS (Global Positioning System) in das digitale Foto integriert werden. Sie werden in den Metadaten des Fotos festgehalten.
Eine andere Bild-Dokumentation ist das Scannen. Seit einigen Jahren werden für den 3D-Scan von Objekten verschiedene Verfahren entwickelt. Grundsätzlich unterscheiden kann man in abtastende und nichtabtastende und aktive und passive Verfahren.
Die Firma Scanbull präsentierte an ihrem Stand nicht abtastende, passive 3D-Scan-Stationen.
Die Objekte werden vor einem blauen Hintergrund fotografiert und auf einer Drehscheibe bewegt. Die entstandenen Fotos und werden mit einer Software zu dem 3D Modell zusammengesetzt. Bei heise online wird das Scanbook als tragbare 3D-Scan-Technik beschrieben, und wird im heise-Forum kontrovers diskutiert.
Eine andere 3D Fotografie, die von einem Roboter gesteuert wird, stellte die Firma Virtuall.cz vor.
Bei diesem Gerät gibt es mehrere Bewegungsmomente als den Drehteller. Das Video zeigt den Foto-Roboter in Aktion.
Beide Scan-Techniken wurden für die animierte 3D-Darstellung von Produkten im Web konzipiert. Es ist interessant wie sich der Markt für 3-D-Scanner in letzten Jahren entwickelt, und dass es immer günstigere Angebote gibt. Vielleicht sind zukünftig 3-D-Scanner auch für kleinere Museen einsetzbar?
Lichttechnik für die Objektfotografie ist ein weiteres Thema, das mich auf Messe interessierte.
Dabei sind mir Lösungen aufgefallen, die auch in der Produktfotografie angewendet werden, und zwar kleine Fotostudios, die teilweise auch in einem tragbaren Koffer zusammenklappbar sind. Andere Lösungen sind Zelte, und Lichtkästen wie in diesem Video zu sehen ist.