Christiane Necker, Okt 10th, 2008
Web 2.0 und Museen
Wie sieht der Arbeitsalltag von Museen mit Web 2.0 Anwendungen aus? Ist die Redaktion der Kommentare ein zusätzlicher, zeitlicher und inhaltlicher Mehraufwand?
Auf dem Berliner Herbsttreffen zur Museumsdokumentation wurden Museums-Websites mit Web 2.0 Anwendungen vorgestellt und die Möglichkeiten Informationen von Nutzern und Spezialisten in die Inhalte einzubinden. Spannende Fragen ergaben sich nach dem Potential für Museen und für Besucher der Websites.
Eines dieser Projekte ist der interaktive Katalog des Münzkabinetts der Staatlichen Museen zu Berlin, den Herr Dr. Weisser in seinem Referat vorstellte.
Besonders gut gefällt mir die Suchfunktion mit dem Tablett der Suchbegriffe, die man kombinieren kann und die Suche optisch nachvollziehbar macht. Die Münzen kann man von beiden Seiten betrachten und vergrößern. Objektdaten sind zu jeder Münze nachzulesen. Über ein Email-Formular können Kommentare gepostet werden, die die Beschreibung der Objekte ergänzen. Numismatisches Spezialwissen fließt darüber in das Projekt ein und bereichert die Informationen. Es lohnt sich sehr die Kommentare zu lesen!
Ein interessantes Projekt, über das Dr. Nägelke referierte, ist der online-Katalog des Architekturmuseums der TU Berlin. In seinem Vortrag betonte er, dass sich die interaktiven Möglichkeiten zur Inhaltsanreicherung durch Kommentare der Nutzer bewährt haben. Da im Bestand auch viel Material von weniger bekannter Architektur und Architekten bereit liege sei es ein großer Vorteil die Kenntnisse der Nutzer, Spezialisten und Interessierten für die Erschließung der Bestände online einzubinden. Hochauflösende Scanns bieten eine sehr gute Detailansicht am Bildschirm.
Kommentare können ohne Registrierung erstellt werden, die Architekturen können in Google-Maps geographisch getaggt werden.
Aufgefallen ist mir, dass der öffentliche Community-Aspekt bei den beiden Beispielen nicht besonders ausgeprägt ist. Das ist, denke ich auch sinnvoll, da es noch wenig Erfahrung gibt um eine Community in einem Museum angepasst zu realisieren. Es bleibt spannend wo die Reise noch hin geht. Ich erwarte mir in den nächsten Jahren noch viel von solchen Projekten.
Kommentare
Vielen Dank für die Verlinkung!
Schönes Blog, ich kannte es noch gar nicht, habe es gleich in meine Blogroll gepackt.
Gibt es eigentlich eine öffentliche Dokumentation dieser Tagung? Das würde mich interessieren.
Beste Grüße,
Karin Janner
Hallo!
ich freue mich über Ihr Interesse!
Die vergangen Tagungen der Fachgruppe Dokumentation sind im Termin-Archiv dokumentiert und leider ein wenig schwer zu finden. Es wird es noch ein paar Tage dauern bis die aktuellen Beiträge dann auch eingestellt werden.
http://www.museumsbund.de/cms/index.php?id=45